Die Commitment Awards 2021 für herausragende soziale und nachhaltige Projektideen in aller Welt gingen am 17. Juni 2021 an drei Empowerment-Projekte in Ecuador, Pakistan und Brasilien.
Die zehnte Preisverleihung des Commitment Awards fand komplett online statt, mit Beiträgen aus Erfurt, Düsseldorf, Berlin, Afghanistan, Myanmar, Peru und Chile. Zur Feier des zehnjährigen Jubiläums des Awards kamen Prominente aus Politik, Kultur und Sport.
Katja Riemann, deutsche Schauspielerin und Menschenrechtsaktivistin, hielt eine inspirierende Keynote. Obwohl sie offen über die Frustration darüber sprach, dass Hassprediger*innen oft sichtbarer sind als engagierte Menschen, die sich für eine positive Zukunft einsetzen, motivierte Riemann die Bewerber*innen und das Publikum, sich für letztere einzusetzen. „Wir müssen zusammenarbeiten, wenn uns unser Leben lieb ist, oder wenn nicht unser eigenes, dann das Leben von uns bekannten oder unbekannten Kindern und ungeborenen Menschen auf dieser Erde.“
Bevor die Preise 2021 verliehen wurden, berichteten die Gewinner*innen von 2020 über den Fortschritt ihrer Projekte. So wurde in Chile eine Warn-App gegen häusliche Gewalt eingeführt, Kinder in den Andengebieten Perus erhielten über das Radio Bildungsprogramme in ihrer Muttersprache Quechua, und ein benachteiligtes Viertel in Yangon, Myanmar, sollte einen Spielplatz und Gemeindetreffpunkt erhalten, bevor der Militärputsch die weitere Umsetzung unmöglich machte. Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag, sagte: „Die Projekte, die heute hier vorgestellt werden, können uns als Politikern als Vorbild dienen. Mit klugen Ideen und selbstlosem Engagement schaffen Sie eine Welt mit mehr Gerechtigkeit und Solidarität.“
Commitment Award Botschafterin und U23-Triathlon-Weltmeisterin Sophia Saller übergab die Preise an die Gewinner*innenteams in bemerkenswerter Weise, indem sie zu ihnen schwamm, radelte und lief.
Zuerst schwamm sie zu Mercedes Bustan. Ihr Projekt „Education for Future“ (Bildung für die Zukunft) ist ein Bildungsprogramm, bei dem benachteiligte Kinder die Möglichkeit erhalten, ein achtmonatiges Englisch-Sprachprogramm zu besuchen und so Türen für eine zukünftige Ausbildung und Unabhängigkeit zu öffnen, die diesen Kindern sonst verschlossen bleiben würden.
Anschließend radelte Sophia Saller zu Athar Farooq und Nafisa Islam Fariba. Ihr Projekt „Right Skills – Bright Future“ (Richtige Fähigkeiten – strahlende Zukunft) soll Frauen in Pakistan durch digitale Bildung fortbilden und eine Lernumgebung schaffen, in der Frauen ihre unternehmerischen und freiberuflichen Fähigkeiten einsetzen können.
Zum Abschluss überreichte Sophia Saller an Dayane Rodrigues und Natália Koto den dritten Commitment Award, der von der Town & Country Stiftung gestiftet wurde. Das Projekt „You Got This!“ (Du schaffst das!) bereitet Schüler*innen aus einkommensschwachen Familien in Brasilien auf die Aufnahmeprüfung in ein kostenloses technisches High-School-Programm vor und wird ergänzt durch ein Mentor*innenprogramm, um die Resilienz der Teilnehmer*innen zu stärken. Es möchte Chancen schaffen, wo sie sonst vielleicht nicht bestanden hätten.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow wünschte allen Preisträger*innen viel Glück und hoffte, dass der Preis viele Menschen inspiriert, sich zu engagieren. „Wenn sich jeder von uns auf den Weg macht, jeden Tag alles um uns herum ein bisschen besser zu machen, dann ist das gut für uns alle“, sagte er.
Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Gewinner*innenprojekte das Thema Bildung. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, fasste zusammen: „Bildung ist der Schlüssel. Je besser die Bildung eines Menschen ist, desto besser sind seine Chancen, sich an den politischen und gesellschaftlichen Prozessen eines Landes zu beteiligen.“
Mit dem Commitment Award zeichnen die Engagementpreis-Stiftung in Düsseldorf und die Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt seit 2012 herausragende soziale und nachhaltige Projektideen in aller Welt – aber mit Bezug zur Brandt School und Erfurt – aus. Eine Jury aus unabhängigen Experten wählt jedes Jahr die Gewinner*innenteams aus, die das Preisgeld für die Umsetzung ihrer Projekte verwenden.